Diagnose Diabetesbedingte Netzhauterkrankung

So verläuft der Augenarztbesuch

Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für Augenerkrankungen, die unbehandelt zu Sehstörungen bis hin zur Erblindung führen können. Ein regelmäßiger Augenarztbesuch ist daher wichtig, um Veränderungen in den Augen frühzeitig zu erkennen und wenn möglich zu behandeln. Doch wann sollte man aufgrund des Diabetes mellitus zum Augenarzt? Was sollten Sie beim Augenarztbesuch beachten und welche Rolle können Angehörige dabei spielen?

Tipps für den Augenarztbesuch

    Vereinbaren Sie möglichst frühzeitig einen Termin bei einem Augenarzt, denn die Wartezeiten können lang sein. Aber besser einen Termin in ein paar Monaten als gar keinen. Wenn Sie noch keinen Augenarzt haben, können Sie sich über Ihren Hausarzt oder Diabetesberater einen Termin beim Facharzt organisieren oder fragen, ob es in Ihrer Nähe einen Augenarzt mit Spezialisierung auf Diabetes gibt. Denken Sie daran, Ihre Krankenversicherungskarte zum Termin mitzubringen und informieren Sie das Praxis-Personal über Ihre Diabetes-Erkrankung. Das hilft dem Praxisteam, den Termin besser zu planen und näher auf Ihre Bedürfnisse einzugehen. Die 116 117 kann ebenfalls bei der Suche nach einem Augenarzt behilflich sein. Für Menschen mit Diabetes ist die regelmäßige Kontrolle beim Augenarzt ein wichtiger Termin, damit eine diabetische Retinopathie frühzeitig erkannt werden kann. Für den Fall akuter Beschwerden und medizinische Notfälle kann man sich über dieselbe Telefonnummer nach dem fachärztlichen Notdienst oder offenen Sprechstunden erkundigen.

     

    Bevor Sie zum Augenarzt gehen, sollten Kontaktlinsen im Vorfeld drei Tage nicht getragen werden. Wenn Sie Medikamente einnehmen, bringen Sie eine Liste oder die Medikamente selbst zum Gespräch mit, um sie dem Arzt vorzulegen. Überlegen Sie sich auch, welche Fragen oder Bedenken Sie haben könnten, damit Sie diese während des Termins besprechen können. Nutzen Sie hierzu auch gerne unsere Checkliste zur Vorbereitung auf den Augenarztbesuch.

    Beim Augenarzt werden Sie zunächst nach Ihrer Krankengeschichte und Ihrem Diabetes befragt. Dabei ist es wichtig, dass Sie Ihrem Augenarzt offen und ehrlich von Ihren Erfahrungen und Bedenken berichten. Nur so kann sich der Arzt ein genaues Bild Ihrer Augengesundheit machen.


    Anschließend wird Ihre Sehkraft getestet und eine Untersuchung des vorderen Augenabschnitts durchgeführt. Danach bekommen Sie pupillenerweiternde Augentropfen, die eine Untersuchung des hinteren Augenabschnitts ermöglichen. Wenn Veränderungen in Ihren Augen festgestellt werden, kann der Arzt zusätzliche Tests durchführen und mögliche Therapieoptionen mit Ihnen besprechen oder Sie an einen Spezialisten überweisen, der, falls erforderlich, weitere Untersuchungen und Behandlungen mit Ihnen durchführen wird. Wenn es keine Veränderungen in den Augen gibt, ist es sinnvoll, einen Folgetermin zur nächsten Netzhautkontrolle mit dem Arzt zu vereinbaren. Diese ist dann meist nach einem oder in einigen Fällen auch nach spätestens 2 Jahren erforderlich, wobei der Arzt die individuellen Erkrankungsumstände mitberücksichtigen wird.


    Fragen Sie Ihren Augenarzt nach allem, was Sie wissen möchten. Erkundigen Sie sich nach Erklärungen, wenn Sie etwas nicht verstehen. So fühlen Sie sich bei der Untersuchung wohler und haben im Zweifel alle Informationen zusammen, die Sie benötigen, um bei einer Diagnose eine Entscheidung über Ihre Augenbehandlung treffen zu können.


    Wie die Augenarztuntersuchung im Detail abläuft, erfahren Sie auch in diesem Video, in dem wir Moderater Harry Wijnvoord bei seinem jährlichen Diabetes-Augen-Check-Up begleiten durften. 

    Die erweiterten Pupillen können gegebenenfalls zu vorübergehenden Sehstörungen und einer Lichtempfindlichkeit führen. Nehmen Sie gegebenenfalls daher eine Sonnenbrille mit und organisieren Sie sich eine Begleitperson, die Sie nach der Untersuchung möglicherweise nach Hause fahren kann. Nach der Untersuchung kann es wenige Stunden dauern, bis die Wirkung der Tropfen nachlässt. In der Zwischenzeit sollten Sie nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen und Ihre Augen vor hellem Licht schützen.

    Fünf Tipps für Angehörige

    Angehörige nehmen für Betroffene eine wichtige Schlüsselrolle ein, da sie sie bei der Vorbereitung auf den Augenarztbesuch unterstützen und emotionalen Beistand leisten können. Dabei kann es jedoch schnell passieren, dass sie sich überfordert fühlen. Hier sind einige Tipps, wie Angehörige ihre Hilfe bestmöglich anbieten können: